In den fünfziger Jahren schlug der S. Fischer Verlag Max Brod eine Gesamtausgabe von Kafkas Zeichnungen vor, was dieser jedoch ablehnte – ebenso wie eine Kritische Ausgabe der Schriften Kafkas in den sechziger Jahren, für die er Einblick in einige in seinem Besitz befindlichen Manuskripte Kafkas hätte gewähren müssen (unter anderen Der Process).
Nach dem Tod Max Brods 1968 hatte seine Erbin Ilse Ester Hoffe das alleinige Verfügungsrecht sowohl über diese Manuskripte als auch über die erhaltenen Originale von Kafkas Zeichnungen. Für die 1982 schließlich begonnene Kritische Ausgabe kam es zwar zu einer Vereinbarung zwischen S. Fischer und Esther Hoffe, doch auch hier waren Kafkas Zeichnungen wiederum ausgenommen. Sie blieben in einem Banksafe in Zürich deponiert, Kopien durften nicht angefertigt werden, und somit blieben sie unsichtbar für die Öffentlichkeit wie für die Fachwelt.